Der Fischer Donald

Bild von SteveNielsenArt pber pixabay
Der großmäulige US-amerikanische President Donald Trump erinnert mich immer stärker mit seinem Tun und verbalen Verlangen an das Märchen der Gebrüder Grimm vom Fischer und seiner Frau.
Das Paar lebte solange friedlich zusammen, bis die Frau einen Rappel bekam, und mit ihrem Dasein zu hadern begann. Nun gab es hier im nahen Meer einen mächtigen Fisch, einen Butt, der zaubern konnte. Und zu diesem befahl sie ihrem Mann zu gehen, damit dieser ein schöneres Haus und Heim herbeizauberte. Also rief der Mann von der windumtosten Klippe herab:
Mantje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje, in der See,
meine Frau die Ilsebill
will nicht so wie ich wohl will!
Da kam der Butt angeschwommen und sagte, na, was will sie denn.
Der Fischer antwortete, worauf der Butt zu ihm sagte, geh nur hin, sie hat es schon. Und tatsächlich, der Fischer kam heim und fand ein wunderschönes Heim vor.
Die Sache ging aber nicht allzu lange gut, da juckte die Frau des Fischers wieder das Fell, und sie verlangte nach einem steinernen Palast. Auch diesen Wunsch erfüllte der Butt.
Es dauerte nicht lange, und die Fischerin hatte ein neues Anliegen. Nun wollte sie König werden. Und wieder musste ihr Mann befehlsgemäß zum Bitten beim Butt antreten. Dieser war inzwischen schon recht ungehalten ob der Maßlosigkeit des Weibes, erfüllte aber auch diesen Wunsch. Als der Fischer nach Hause kam, war er schockiert von all der Pracht und dem Pomp, den er sah.
Doch schon nach kurzer Zeit überraschte ihn seine Frau mit einem neuen Begehren: Nun muss ich Kaiser werden, ließ sie verlauten. Prompt schickte sie ihren Mann zum wiederholten Mal zum Butt. Mit Grauen machte er sich auf den Weg. Das Meer war aufgepeitscht, das Wasser schwarzgrau. Der Butt erschien riesengroß, hörte sich den Fischer an und sagte: Geh nur hin, sie ist es schon. Erleichtert machte sich der Fischer auf den Rückweg.
Doch wenn er gedacht hatte, dass nun Schluss mit den Wünschen seinen Frau sein würde, so wurde er enttäuscht, denn nun wollte sie Papst werden. Und tatsächlich, auch diesen Wunsch erfüllte der Butt.
Aber die Gier nach dem Absoluten hatte sie erfasst. Jetzt wollte sie werden wie Gott, um über Sonne, Mond und Sterne herrschen zu können. Als der Fischer mit Schrecken und voll Angst unter pechschwarzem Himmel, Sturm und Regen zum aufgewühlten Meer mit meterhohen Wogen kam, zitterte seine Stimme so stark, dass er sie fast selber nicht hören konnte, Der Butt erschien, zornesrot und mächtig, und antwortete: Geh nur hin, sie sitzt schon wieder in der Fischerhütte.
Der Vergleich mit diesem Märchen kam mir in den Sinn, weil Donald Trump dieser Tage äußerte, er würde gern Papst werden.