Floskeln

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Die vorhandene und sogar immer mehr zunehmende Oberflächlichkeit in unserer Gesellschaft ist, mit Verlaub, zum Kotzen. Dies drückt sich im Gebrauch der Sprache deutlich aus. Zwei besonders beliebte Exemplare wegen ihres Gebrauchs bei bestimmten Ereignissen sind:
Entsetzen
Angesichts der jüngsten Morde in Aschaffenburg, begangen wie üblich von einem der Grünen-Lieblinge, heulten Politik und Medien im Konzert lautstark auf. Das Entsetzen sei riesig. Was für eine entsetzliche Tat, und so weiter und so fort. Anschließend darauf folgt gleich die Frage nach dem oder den Schuldigen. Wer jetzt glaubt, dass sich diese Frage auf den Täter bezieht, der hat den Schuss noch nicht gehört. Denn: Der bedauernswerte Mörder ist psychisch gestört, und zwar deswegen, weil wir, die Deutschen (sic!) die ihm gebührende Aufmerksamkeit und den ihm zustehenden Kniefall nicht ausreichend geleistet haben. So wird es uns suggeriert. Jedoch: Die wahren Schuldigen sind vielmehr die elende deutsche Politik nebst ihren Spießgesellen aus der breiten Medienlandschaft, die das wahre Entsetzen hervorrufen.
Wir müssen
Besonders beliebt die Worthülse Wir müssen. Jeder, der sich selbst vor Eigenverantwortung und tatkräftigem Handeln drücken will, versucht dies dadurch immer an die Anderen zu delegieren. Aber immerhin kann das Großmaul behaupten, er oder sie habe ja auf einen gravierenden Missstand aufmerksam gemacht, den es zu beseitigen gilt. Also das Mindeste, was für diese großartige Leistung erwartet werden kann, ist die Verleihung eines Karnevalsordens. Oder etwa nicht?