Modezar MOSHAMMER

Am 14. Januar 2005 wurde der Liebling der Münchner Schickeria Rudolph Moshammer in seinem Grünwalder Wohndomizil ermordet. Täter war der irakische Kurde Hierisch A., der seit dem Jahr 2001 als Asylbewerber in der BRD lebte. Herr Moshammer war homosexuell, was aber seinerzeit nicht öffentlich thematisiert wurde. Seinen Mörder hatte er nahe des Münchner Hauptbahnhofs getroffen, und ihn in seinem Rolls-Royce zu sich nach Hause mitgenommen, wo es zur Katastrophe kam, die ihn das Leben kostete.
Persönlich erlebt haben meine Tochter und ich den Modezar und seine Hundedame Daisy anlässlich einer Verkaufsshow eines damals sehr bekannten Autohauses für absolute Luxuswagen nahe München. Zu meinem Erstaunen erwies er sich als herzlich und für jeden zugänglich, so dass es möglich war, mit ihm wenigstens ein paar Worte zu wechseln. Er war halt der Star des Abends, und dementsprechend umschwärmt. Ein weiteres Mal traf ich ihn in seiner Gaststätte Hundskugel, die bekannt war für deftige bayerische Gerichte.
Kein Mensch (auch nicht die Straßenbahnfahrer) regte sich auf, wenn sein Chauffeur den Rolls in zweiter Reihe vor seiner Boutique Carnaval de Venise in der Maximilianstraße parkte, um seinen Chef abzuholen und nach Grünwald zu bringen. Im Gegenteil, es gab immer einige Neugierige und Touristen, die sich die Nase an der Schaufensterscheibe plattdrückten und gespannt auf das Erscheinen des Meisters warteten. Lustig zu erleben war auch der jährliche Wettstreit in der Vorweihnachtszeit mit dem daneben liegenden Douglas-Laden, bei dem es darum ging, wer zuerst den Weihnachtsschmuck angebracht hatte. Dreimal darf geraten werden, wer jedes Mal als Sieger hervorging. Was ihm besonders hoch anzurechnen war, ja, das war sein Engagement für Obdachlose und die Zeitschrift BISS.
Ich habe noch heute eine seiner Krawattenkreationen Carnaval de Venise, ein schönes Stück Erinnerung an Rudolph Moshammer, der München einen heute nicht mehr vorhandenen Glanz verlieh.